nachdem wir am Pfingstwochenende Besuch hatten, konnten wir endlich mal wieder ein paar Dreierrunde Carcassonne spielen.
Diesmal ganz im Zeichen der Spin-Offs – zum einen einige Partien „Südsee“, da sich das Spiel zwar seit geraumer Zeit in unserem Besitz befindet, wir aber noch keine Gelegenheit hatten, es auszutesten, zum anderen unser All-Time-Favourite „Jäger und Sammler“. Zum Einsatz kamen bei „Südsee“ das Grundspiel (einige Male mit, einige ohne Erweiterung „Freitag“) und bei „Jäger und Sammler“ das Grundspiel (in wechselnder Zusammensetzung mit den „Spähern“ und (endlich mal) mit „Der Clan des Höhlenbären" und „Hüter des Feuers“).
Los ging’s mit „Südsee“ in der Grundspielkonfiguration.
Hier wurden in typischer Carcassonne-Manier erst mal große Gebiete gebaut (tja, die letzten Spiele – wenn auch lange her – waren halt Mega-CCs). Hier wurde aber relativ schnell klar, dass die geringere Anzahl an Insulanern/GFs trotz Rücknahmemöglichkeit diese Vorhaben ad absurdum führt und es wurde ab der nächsten Partie dann eher in kompakter, überschaubarer Weise gebaut. In den ersten Partien wurden nicht einmal alle Handelsschiffe befüllt und die Spiele gingen mit relativ geringen Unterschieden in den Punkteständen zu Ende.
In den Partien mit der Erweiterung „Freitag“ sah dies schon anders aus – hier wurde vor allem durch die Aktionswochen „Waren +1“ und „Ladung – 1“ sehr schnell alle Handelsschiffe verteilt und am Ende lediglich noch Punkte durch die „überzähligen“ Waren erwirtschaftet. Die Tauschmöglichkeiten kamen in den Dreierrunden nicht zum Tragen – ggf. ist dies etwas für große Spielrunden.
Allgemeines Fazit der Spiele: Ein interessantes und amüsantes Spin-Off, dass seinen Reiz durch den veränderten Ansatz (geringere Anzahl an GFs, Zwischenwertung durch Fischerboote, „unbekannter“ Punktestand der Mitspieler) erhält. Der „unbekannte“ Punktestand der Mitspieler wird für geübte Skartspieler o.ä. kein Problem sein – man muss halt gedanklich mitzählen und hat den Punktestand nicht immer präsent auf einer Zähltafel vor Augen. Insgesamt „Vertraut aber eben doch anders…“
Die Weiteren – und für mich interessanteren – Partien waren „Jäger und Sammler“.
Hier habe ich mein Augenmerk auf die Erweiterungen „Der Clan des Höhlenbären“ und „Der Hüter des Feuers“ gelegt.
Der „Clan des Höhlenbären“ wurde von uns (in Ermangelung eines Holzbären) mit einem großen, braunen GF aus den „neuen“ Farben gespielt. So hatten wir – nun ja, so „Etwas wie einen Bären“ – nicht zum Fürchten, aber erkennbar...

Die Mechaniken der Erweiterung funktionieren erwartungsgemäß gut, schließlich sind es ja die erprobten Mechaniken aus „Burgfräulein und Drache“. In einer Partie gelang es, wie gehofft, den Besitzer der Kultstätte zu vertreiben, so dass der Kampf um die Wiesenmehrheit erneut starten konnte. Was häufig passierte, war, das der Sonderpunkt für den Bärentöter vergessen wurde – aber das passiert mir mit der Fee auch regelmäßig

Allerdings wurden die Partien in der „netten“ Variante (ohne Belohnung fürs Vertreiben/Schlagen mit dem Bären) gespielt.
Der „Hüter des Feuers“ brachte ebenfalls den gewünschten Effekt (Verknappung der zur Verfügung stehenden Stammesmitglieder). Bei einer Partie waren die Mehrheitsverhältnisse der Feuerplättchen durch die Sonderpunkte, aber auch durch vorheriges „Freikaufen“ mit entsprechenden Minus/Pluspunkten der jeweiligen Spieler spielentscheidend.
Wir haben dabei die Anmerkung von FritzSpinne berücksichtigt. Sofern beim Zug einer „Feuerstelle“ kein GF im Vorrat verfügbar war, musste einer aus der Auslage genommen werden. Muss ich noch in den Regeln ergänzen…
In Kombination mit dem Schamanen aus „Späher“ müssen die Regeln ebenfalls noch modifiziert werden. Der Schamane sollte wie in den Regeln dieser Erweiterung beschrieben nur von „einem unfertigen Fluss oder Wald oder von einer Wiese“ zurückgenommen werden, aber nicht wie ursprünglich geplant auch von einer Feuerstelle – ein Freikaufen ist sonst für den Besitzer des Schamanen aus meiner Sicht zu einfach.
Das Fazit: Beide Erweiterungen brachten beim Spiel den gewünschten Erfolg. Mir persönlich ist noch aufgefallen, dass die Grafiken im direkten Vergleich zu den Grafiken aus „Späher“ etwas kleiner ausfallen (teils platzbedingt), ggf. werde ich das irgendwann noch mal modifizieren. Man merkt es aber eigentlich nur, sofern die Kärtchen aus den drei Erweiterungen direkt nebeneinander liegen.