Diese Veranstaltung ist sehr begehrt, da sie vom Sächsischen Freistaat gefördert wird. Bei den insgesamt 43 Euro pro Erwachsenen sind damit Vollverpflegung für diese Tage und zwei Übernachtungen inclusive. Ein unschlagbar günstiges Angebot, was auch erklärt, warum dieses Treffen schon immer sehr zeitig ausverkauft ist. Dieses Jahr nun hatte ich Glück, dass eine Familie zurückgetreten war, so konnten meine Begleitung und ich doch noch teilnehmen.
Interessant war das für mich auch noch aus einem anderen Grund: Thorsten Gimmler, Senior Product Manager (verantwortlicher Spieleredakteur) bei Schmidt-Spiele hatte sein Kommen zugesagt. Er hat einen interessanten Vortrag über die Verlagsarbeit und über Spielentwicklung gehalten. Und nicht nur das, dabei war auch das soeben frisch erschienene "Die Quacksalber von Quedlinburg", ein Strategiespiel, das er kurz vor seiner Abreise am Freitag in zwei Exemplaren noch schnell aus den Paketen von der Druckerei gezogen hatte. Im Handel wird es dann sicher gegen Monatsende verfügbar sein. Und vielleicht am Wichtigsten: vier große Taschen mit geschätzten 15 Prototypen, die getestet werden konnten. Doch dazu vielleicht in einem zweiten Beitrag, ich muss noch klären, was ich dazu alles so schreiben darf.
Bei diesem Programm war natürlich klar, dass Langeweile nicht aufkommen würde.
Hier sehen wir Thorsten bei seinem Vortrag, Udo
assistiert als Interviewer.
Aber nicht nur Spielen war angesagt, Udo hatte mit Annika einen kleinen Quiz vorbereitet, der am Samstag Frauen gegen Jugendliche gegen Männer antreten ließ (die Männermannschaft hat klar gewonnen, logisch

Annika (für die, die es nicht wissen: Annika ist Udos Tochter) hatte am Samstag Nachmittag Kuchen gebacken, deren Reste dann am Sonntag nachmittag noch verspeist wurden. Hervorragender Kuchen übrigens...

Doch nun vielleicht etwas zu den Spielen:
1. Da wäre als erstes das schon erwähnte "Die Quacksalber von Quedlinburg" (Autor: Wolfgang Warsch), was wir sozusagen vorab spielen konnten. In diesem Spiel braut man Tränke. Das Spielprinzip ist unter "bag-building" bekannt. Diese Spielmechanik erinnert an Dominion, der Kartenstapel wird durch ein kleines Säckchen ersetzt, in das die erworbenen Trankzutaten kommen, die man dann verdeckt zieht und in den Kessel wirft (legt). Dabei ist gewisse Zurückhaltung vonnöten, da der Kessel auch explodieren kann und man dann doch etwas ins Hintertreffen gerät, was ich durch risikoreiches Spiel zur Freude meiner Mitspieler mehrfach erleben durfte. Weniger ist auch hier oft mehr.
Das Spiel ist nicht nur interessant, sondern richtig gut, es sind verschiedene Strategien möglich und graphisch ist es sehr gelungen. Könnte ein Geheimtipp auch für die Nominierungsliste zum "Spiel des Jahres" werden.
Hier mühen sich u. A. Annika und Sabine, um hinter
die Geheimnisse des Trankbrauens zu kommen.
2. Dann, wie sollte es anders sein, wollte natürlich auch "Carcassonne - Safari" weiter getestet werden. Am Freitag haben wir uns nochmals mit den Wasserstellen befasst, an den Punkten hat Klaus-Jürgen glücklicherweise nichts geändert (das war ja Thema auf Königstein), aber es ist nun wieder ein Gefolgsmann vonnöten, um eine Wasserstelle zu beginnen. Am Sonntag gab es weitere Testspiele und hier wurden die Anzahl der Tierplättchen geprüft, die man auf Baobab-Plättchen bekommen kann. Aber auch hier war die bisherige Regel ausreichend. Ebenso brachte eine Vergrößerung der Anzahl von Gefolgsleuten keinen sinnvollen Effekt, so dass auch hier alles beim alten bleibt. Es bleibt also dabei, das Spiel lebt von einer gewissen Verknappung, was sich sehr positiv auf die verschiedenen Strategien auswirkt. Insgesamt macht das Spiel inzwischen einen recht stabilen und fertigen Eindruck. So könnte es durchaus veröffentlicht werden.
Ach ja, das wird unseren geschätzten Safari erfreuen: der Name des Spiels steht fest (wenn es nicht doch noch in letzter Sekunde eine Änderung gibt): "Carcassonne - Safari".
Was nun die anderen Spiele angeht, da hatte Udo für reichlich Zeugs gesorgt. Nahezu das komplette aktuelle Programm von HiG, Drei Magier und Schmidt-Spiele hatte er mitgebracht. Und davon wurde reichlich Gebrauch gemacht.
Schade, dass am Sonntag Nachmittag dann das schöne und unterhaltsame Wochenende vorbei war.
Was ich vielleicht noch erwähnen sollte: In dieser Umgebung findet bekanntlich das 1. Internationale Carcassonne-Treffen im Sommer statt. Für mich war es auch spannend zu sehen, wie wir im Sommer wohnen, essen und spielen werden. Und ich muss sagen, es ist eine sehr angenehme Atmosphäre, die Umgebung bietet reichlich Gelegenheit zum Wandern, zum Skaten und zum Erholen. Der jetzt noch etwas kahle Klostergarten dürfte dann auch grünen und blühen, ein Ort der Entspannung pur.
Also, es wäre schön, noch ein paar Leute aus dem Forum dort begrüßen zu dürfen.
Die Anreise gestaltete sich übrigens völlig unproblematisch, Autobahn nach Dresden und dann weiter nach Görlitz. Wir sind in Görlitz noch ins Naturkundemuseum gegangen, haben beim Italiener eine Pizza verschlungen und sind anschließend auch noch auf die Landeskrone gekraxelt. Im Kloster angekommen, hatten wir nach dem Einchecken noch reichlich Zeit und so sind wir noch ein paar Kilometer zu Fuß an der Neiße entlang gewandert.
Und falls jemand im Sommer mit der Bahn anreist, Udo hatte ja ab Dresden einen Transfer angeboten.
Und was ist nun mit den oben erwähnten Prototypen? Da gibt es in einem weiteren Beitrag etwas zu lesen, wenn klar ist, was ich schreiben darf. Also etwas Geduld bitte.